Alles darüber, wie man in Italien einen Caffe zu trinken hat
Kaffee oder Caffe (ausgesprochen kaffè) ist ein starker kleiner Espresso und eine ernste Angelegenheit. Ich kläre Sie gerne über die Gewohnheiten rundum das Kaffeetrinken in Italien auf, denn Ort und Tageszeit sind z.B. sehr wichtig.
Selbst im Norden und Süden des Landes handhabt man das anders. Zeit für eine Lektion im Kaffeetrinken nach italienischer Art.
„Kaffeetrinken in Italien ist eine Lebensart.“
Die Stadt des Kaffeehandels: Triest
Ursprünglich waren es die Araber, die den Kaffee durch das Rösten der Bohnen entdeckten.
In Konstantinopel gründeten sie im 14. Jahrhundert die ersten Kaffeehäuser. Das arabische Wort Quahwa (Kaffee) bedeutet „Wein aus Beeren“.
Triest (italienisch Trieste) war und ist die Stadt des Kaffeehandels in Italien. Mittlerweile sind auch London und New York mit ihren Häfen wichtige Kaffeehandelsstädte. Illy, das immer noch seinen Hauptsitz in Triest hat, ist der Begründer des Espresso: Kaffee, der unter hohem Druck mit Dampf zubereitet wird, was eine schöne Crema ergibt.
Cappuccino trinkt man nur zum Frühstück
Kaffeetrinken in Italien ist eine Lebensart. Morgens beginnen die Italiener den Tag mit einem Cappuccino, man trinkt ihn vor dem Frühstück, danach essen sie am liebsten etwas Süßes. Bevor der Italiener richtig loslegt, nimmt er in einer Kaffeebar noch schnell einen Espresso im Stehen zu sich. Drei Sekunden, um genau zu sein, ein einiger Schluck und nicht unser großer Becher mit einer Riesenportion Kaffee, den man übrigens als Americano bezeichnen kann.
Das Mittagessen besteht nicht aus einem Haufen selbstgemachter Butterbrote, sondern man isst ausgedehnt und es ist zumeist die wichtigste Mahlzeit des Tages, für die man sich viel Zeit nimmt. Nach dem Mittagessen erneut ein Espresso, immer noch eine super kleine Tasse. Etwas weiblicher (aber ist durchaus erlaubt) ist es, mit einem Latte Macchiato abzuschließen.
Abends trinkt man lieber kein Koffein mehr, wobei die Italiener keine Angst davor haben, nicht schlafen zu können. Man kann ruhig erneut einen Caffe bestellen – achten Sie auf die Aussprache des letzten „e“, denn aufgepasst, man bestellt keinen Espresso (auch wenn man einen bekommt)
Verlangen Sie nie nach einem Coffee-to-go!
Die Frage nach einem Kaffee zum Mitnehmen ist im Übrigen eine regelrechte Beleidigung,
denn es wurde so viel aufrichtige Liebe in die Zubereitung eines köstlichen Kaffees gesteckt, und Ihre aufrichtige Aufmerksamkeit beim Trinken ist gefragt.
Kaffee ist in Italien nicht stark, aber schon länger geröstet. Meistens wird die Arabica-Bohne verwendet, die im Geschmack milder ist als die Robusta, die bitterer und säuerlicher schmeckt.
Die italienische Kaffeekarte
- Espresso: eine kleine Tasse schwarzer, sehr konzentrierter Kaffee
- Caffe macchiato: ein Espresso mit einigen Schüssen Milch
- Latte Macchiato: ein Glas heiße Milch, in die ein Espresso gegeben wurde
- Entkoffeiniert: kennt man in Italien nicht; es ist wie Pizza ohne Tomate und Mozzarella
- Caffe doppio: ein doppelter Espresso, doppelt so viel Kaffee und doppelt so viel Wasser
- Caffe con panna: Espresso mit Schlagsahne
- Caffe crema: Espresso mit mehr Wasser als ein Espresso
- Cappuccino: ein Drittel Espresso, ein Drittel Milch, ein Drittel Milchschaum
- Caffe coretto: Espresso mit einem Schuss Likör, Sambuca, Grappa oder Branntwein